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Ein Blog über alles und jeden und so

Delicious links for 2009-04-29

Dev erklärt: “Lernen popernen”

Da ich unglaublich viele Besucher auf einem unglaublich unbedeutenden Post habe, die alle über eine Suchmaschine zu mir gefunden haben und wahrscheinlich enttäuscht wieder abgezogen sind, dachte ich mir, da muss man doch was machen können. Gibt’s da nicht was von Ratiopharm? Nein, aber es gibt mich und meinen unermüdlichen Helferdrang.

Es geht hierbei um den Suchbegriff “Lernen popernen” oder einfach nur “popernen”.

helge_schneiderDieser Begriff wurde vom genialen Impro-Entertainer und Jazz-Musiker Helge Schneider populär gemacht. Nicht jeder kann mit seinem Humor etwas anfangen. Ein klassischer Fall von “Man liebt es, oder man hasst es”. “Popernen” jedenfalls, entstammt seinem Lied “Das Rätsel” aus dem Album “Es rappelt im Karton!” von 1995. In diesem Lied stellt Helge in zwei Teilen Rätselfragen (teilweise nach dem Antiwitz-Prinzip), wobei die jeweils letzte von Bandkollege Peter mit “Eine Uhr” beantwortet wird. Da letztere Antwort falsch war, fordert ihn Helge auf zu “lernen, lernen, lernen popernen”. Das war es eigentlich auch schon, zeigt aber gut auf, wie albern das ganze Lied ist.

Die Popernisierung* - sowie sämtliche Variationen - gab es vorher natürlich auch schon und wird häufig von Kindern, neben anderen Spielsprachen, genutzt. Heute auch von der älteren Generation, die mit Helge Schneider aufgewachsen ist - eine gewisse Albernheit vorausgesetzt.

Soviel zur Erklärung. Vollständigerweise gibt es jetzt von mir noch den Songtext und darunter ein Link zum Anhören.

Was hängt an der Wand, und gibt jedem die Hand?? Wer weiß es, wer weiß es?? Was hängt an der Wand, hat den Hintern verbrannt?? Wer weiß es, was weiß es?? Was hängt an der Wand macht Tick-Tack, wenn die Uhr runterfällt ist sie kaputt??
Das erste war ein Handtuch, das zweite die Bratpfann, das dritte habt ihr sicherlich schon selber erraten! Wir fragen Peter: Peter was wars?? (Peter: Die Uhr, die Uhr, die Uhr)
Richtig, richtig, richtig, popichtig. Richtig, richtig, richtig, popichtig. Richtig, richtig, richtig popichtig. Das ist ein gutes Lied!
Was klebt an der Wand ist weiß und rauh?? Wer weiß es, wer weiß es?? Was liegt auf dem Boden ist grün und ist aus Linoleum?? Wer weiß es, wer weiß es?? Was steht in der Küche, gakkert und wartet auf darauf, daß die daß das Wasser kocht??
Das erste war Tapete, das zweite Fußbodenbelag, das dritte habt ihr sicherlich schon fast selber erraten! Ich frach Peter wieder: Peter was wars?? (Peter: Eine Uhr, eine Uhr)
Total falsch, es war ein Huhn das darauf wartet daß das Wasser kocht, damit es das Ei legen kann, damit das 4einhalb Minuten kocht! Also: Lernen, lernen, lernen popernen. Lernen, lernen, lernen popernen. Lernen, lernen, lernen popernen. Lernen, lernen, lernen popernen. Das ist ein super Blues. Ich mach ein Klarinetten-Solo!

(Quelle: lyrics.time)

“Das Rätsel” komplett zum Anhören bei Last.fm

* “Popernisierung” habe ich mir eben selbst ausgedacht und tatsächlich keinen Eintrag bei Google dazu gefunden. Es gehört also mir und keiner kann mir das wegnehmen!


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Delicious links for 2009-04-27

Von Spielplätzen, Drogenverstecken, unfertigen Autobahnkreuzungen und vergrabenen Vinylsammlungen

Jaha, toller Titel, nech? Ich war nämlich dieses Wochenende mal wieder im schönen Bonn unterwegs, um, zusammen mit Manibo, den Cache-Zähler mal wieder ordentlich in Fahrt zu bringen. Da wir beide Langschläfer und NichtInDieGängeKommer sind, stand ich also “morgens” um 14 Uhr bei ihm vor der Haustüre und wir setzten uns erst einmal gemütlich ins Wohnzimmer. Eine Stunde später machten wir uns dann an die Planung der Tour und die anschließende Übertragung aller Daten auf unsere GPS-Geräte. Wir entschieden uns für Röttgen, ein kleiner, abgelegener Vorort von Bonn. Dort gab es viele Traditionals und ein paar Multi-Caches, die nicht allzu lange dauern sollten. Kurz vorher wollten wir noch bei zwei Caches vorbei, die Manibo bereits gefunden hat und ich so auch noch schnell loggen konnte.

Einer von diesen war eine große Metallkiste, mit Platten drin. Eine Vinyl-Tauschbörse mitten im Wald! Verdammt, wenn ich doch nur einen Plattenspieler hätte!

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Wir haben auch einige Caches der “Gotteshäuser”-Serie gemacht. Unglaublich wieviele Kirchen es in diesem kleinen Kaff gibt. Wollen die einen Rekord aufstellen? Jedenfalls haben wir bei einem dieser Gotteshäuser einen weiteren Cacher getroffen. Wir saßen schon ein paar Meter weiter auf einer Bank, um uns in den Logs zu verewigen, als wir zwei Gestalten suchenderweise um das Gebäude rumlaufen sahen. Klar, das mussten Cacher sein! Schnell haben sie uns auch erkannt und nach einem netten Plausch trennten wir uns dann wieder.

Wir machten also weiter und kamen zu einem Pferdehof, direkt an einer Kirche (natürlich). Unglücklicherweise standen dort haufenweise Muggel und unterhielten sich. Wir fummelten also beide total unauffällig an unseren GPS-Empfängern rum und taten so … als ob wir an unseren GPS-Empfängern rumfummelten. Als uns plötzlich aus der Muggel-Gruppe einer zurief “unter dem Kleidercontainer!” Waaas? Auch Cacher? Wir loggten uns also erstmal und gingen dann auf die Leute zu. Sofort erzählte uns eine Frau, sie haben hier schon öfters komische Menschen umhergeistern sehen und vermuteten erst, das hier Drogen geschmuggelt werden, was sich zum Glück auch ohne Polizei aufklären ließ. Also doch keine Cacher, nur Eingeweihte. Wir unterhielten uns noch ein wenig und marschierten dann weiter.

b9069009-11e2-4894-9411-d0637d5f6deeNach ein paar weiteren Traditionals führten uns die nächsten Koordinaten zu einem Spielplatz. Und wen sahen wir da? Die beiden Kollegen von vorhin! Na super, dachten wir, dann ist der Cache bestimmt schnell gefunden. Fehlanzeige. Mindestens eine viertel Stunde kletterten wir an dieser doofen Rutschburg herum und kannten nachher jeden Zentimeter in und Auswendig, aber keine Dose weit und breit zu sehen. Wir zweifelten schon, ob der Cache vielleicht “gemuggelt” wurde. Kein Wunder, an einem Spielplatz versteckt man ja auch keinen Cache. Da sind Kinder und die finden bekanntlich alles, auch ohne danach zu suchen! Wir wollten schon aufgeben und das andere Team verabschiedete sich bereits, als sie nochmal so ganz nebenbei an einem Pfal, 20m außerhalb des Spielplatzes, ruwurschtelte. Tja, da war er also. Oben in die schwarzen Kappe geschraubt! Das gibt’s ja nicht, und wir machen uns da auf dem Gerüst zu Deppen!
Nun gut, noch ein Pläuschchen und wieder trennten uns die Wege. Diesmal endgültig.

Jetzt waren ein paar Multis dran. Zwei davon waren relativ schnell erledigt und dann kam ein Hammerteil. Von den Aufgaben her ziemlich leicht, aber der Weg war nicht ohne. Wir wurden weiter raus, durch Wald und Wiesen gewührt und sahen riesige, endlos lange Mauern in der Ferne. “Das sieht komisch aus. Was sind das nur für Mauern, so mitten in der Landschaft?” Wir wussten anhand der Beschreibung aber, dass wir das noch sehr bald erfahren sollten. Als wir dann tatsächlich ankamen, wurden wir erstmal entlang der Mauer geführt und derweil merkten wir anhand von leisen Geräuschen auch, was dahinter ist. Eine Autobahn natürlich. “Ooooh man, ja logisch, was sonst?!” Als wir am nächsten Punkt ankamen - immer noch neben der Mauer - sahen wir plötzlich eine Metalltür. Einfach so, völlig unauffällig. Wir schauten also auf die Aufgaben. “Die wollen echt dass wir da durchgehen. Da ist doch Autobahn!” Wir nahmen unseren Mut aber zusammen und öffneten langsam die Tür. Uff, man landete nicht direkt neben der Straße, sondern etwas höher, hinter einem dichten Blätterschutz. Es roch nach Verwesung, wir ignorierten das aber erstmal und so gingen wir - diesmal auf der anderen Seite der Mauer - weiter und entdeckten plötzlich dass es unter der Autobahn einen Tunnel gab. Ohne Straße, ohne alles, und ziemlich finster. Dort mussten wir noch mit der Taschenlampe durch, dann waren wir am Final, den wir auch schnell fanden und uns loggen konnten.
Inzwischen erkannten wir auch, was das alles auf sich hatte. Hier sollte mal eine Autobahnkreuzung gebaut werden, was allerdings mittendrin abgebrochen und so unfertig hinterlassen wurde. Wir wagten uns auch mal auf der anderen Seite nach oben und standen direkt neben der Straße. Von dort oben würde man beim besten Willen niemals vermuten, dass darunter nichts ist. Wir fanden das cool.

Auf dem Rückweg zur Metalltür wurden wir jedoch wieder von diesem Gestank abgelenkt. Wir überlegten, “Was kann das sein?” “Hm, ich weiß nicht, aber guck dich mal um, hier kann man wunderbar Leichen verstecken und keinem würde das auffallen. Wer weiß…”. Jaja, immer das schlimmste befürchten. Mit einem mulmigen Gefühl schauten wir uns ein wenig um, fanden nichts und gingen mit der Hoffnung, dass hier “nur” ein totes Tier rumlag, richtung Heimat. Tiere werden ja nicht selten an Autobahnen zerfetzt, das liegt also nahe. Die können auch stinken. Sorgen mache ich mir trotzdem, die Autobahn war nämlich etwa 30m von der Mauer entfernt. Ob ein platter Igel soweit stinken kann? Die Frage bleibt ungeklärt.

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Zurück in Manibos zuhause ließen wir den Abend mit Filmen, Bier, Chili und anderen Fressalien ausklingen, um am nächsten Tag noch einen kleinen Cache im Museum “Haus der Geschichte” zu finden. Das verbanden wir auch gleich mit einer ausführlichen Tour durch ebendieses Museum und das war wirklich interessant. Deutsche Geschichte mit allen möglichen Dokumenten, Gerätschaften, Plakaten, Uniformen und was es sonst noch so gab (und gibt). Deutsche Geschichte ist eigentlich nicht so mein Lieblingsthema, aber das hat wirklich Spaß gemacht und war auch sehr schön aufgemacht. Sehr zu empfehlen, wenn ihr mal zufällig in Bonn sein solltet!

So das reicht dann auch. Wer bis hier hin gelesen hat, hat meinen Respekt.

P.S.: Die Bilder habe ich aus den Gallerien von einigen der gefundenen Caches geklaut. Darf man nicht, aber hier mussten einfach welche rein und wir hatten keine Kamera dabei. Wer sein Bild erkennt und hier weg haben will, einfach bescheid sagen, ich mach es dann raus.


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Warum es um Zensur geht

Dieser Gastbeitrag stammt von Jens Scholz, der ausdrücklich zum Kopieren und Verbreiten aufgefordert hat. Spread the word.

Da reiben sich gerade so viele die Hände, daß man eigendlich ein beständiges Rauschen hören müsste. Die Idee, das Thema Kinderpornografie als Popanz vorzuschicken, um das nun geplante Internet-Zensursystem einzuführen war aber auch wirklich eine richtig gute. Hat das ja zuvor mit den Themen Terrorismus und Internet-Kriminalität nicht wirklich hingehauen, kann man hier spitzenmäßig mit dem Holzhammer wedeln und Kritiker einfachst diffamieren, indem man die eigentliche Kritik ignoriert und ihnen vorwirft, sie wollten die Verbreitung von Kinderpornografie schützen. Wie schnell schon der Vorwurf zum beruflichen und gesellschaftlichen Tod führen kann, zeigte man nur wenige Wochen zuvor ja schonmal anschaulich am Exempel Tauss (der übrigens natürlich nicht im Netz “erwischt” wurde, sondern über Handykontakte und DVDs per Post).
Aber ich schweife schon wieder - wie es durch die Wahl dieses Themas ja auch gewünscht ist - ab.
Denn das Problem, das die Kritiker haben, ist ja natürlich nicht, daß man den Zugang zu Kinderpornografie sperren will, sondern das Sperrinstrumentarium, das man dazu baut. Schaut man sich das an, merkt man schnell: Es geht nicht um Kinderpornos und wie man dagegen vorgeht. Ging es nie.
Es geht um die Installation eines generellen technischen Systems und die generelle Art und Weise, wie es betrieben wird: Es geht darum, daß eine waschechte, diesen Namen zu Recht tragende, Zensur ermöglicht wird. Auch wenn die zunächst gesperrten Websites tatsächlich nur Kinderpornografie beinhalten (was die Liste eigentlich extrem kurz halten müsste) wäre sowohl die Technik, die Verwaltung und sogar die Psychologie installiert, um sofort eine effektive Zensur betreiben zu können.

Technik

Die Provider sollen ihre Nameserver so umbauen, daß Webseiten, die das BKA aussucht und ihnen nennt, nicht erreichbar sind und dem Nutzer bei Aufruf stattdessen eine Sperrseite angezeigt wird. Gleichzeitig soll das BKA jederzeit abrufen könne, welche Nutzer auf Webseiten aus dieser Liste zugreifen wollten und stattdessen auf die Sperrseite geleitet wurden.

Ein normaler Internetnutzer, der seinen Nameserver nicht auf einen freien DNS-Server umstellt, sieht bestimmte Seiten nicht und erhält die Mitteilung, er wolle sich gerade Kinderpornografie ansehen. Ob das stimmt, weiß er nicht und nachprüfen darf er das auch nicht, da ja schon die Suche nach Kinderpornografie strafbar ist. Der Nutzer muss sich in diesem Moment weiterhin im Klaren sein, daß er gerade etwas getan hat, was das BKA als illegal ansieht und als Grund ansehen kann, gegen ihn vorzugehen.
Die allein schon technisch verursachten Risiken für jeden Internetnutzer sind immens, noch dazu, weil man damit auch noch eine perfide Beweisumkehr eingebaut hat: Sie müssen künftig ihre Unschuld beweisen, z.B. daß sie “versehentlich” die gesperrte Seite angesteuert haben. Viel Spaß beim Versuch, Richtern TinyUrls, iFrames, Rootkitangriffe, Hidden Scripting und so weiter zu erklären, wenn Sie überhaupt wissen, was das ist.
Die Lösung zunächst: Den Nameserver umstellen, um sich dieser Gefahr vollständig zu entziehen. Geht schnell und kann jeder.
Die Technik ist allerdings interessanterweise das kleinste Problem in dieser ganzen Geschichte. Es gibt Staaten, die in ihren Zensurbemühungen schon wesentlich weiter sind. Die Menschen dort können dennoch sowohl anonym als auch unzensiert das Internet benutzen. Das Internet ist von Nerds gebaut worden. Ein Staat kann da so viel fordern wie er will, er wird das Netz auf technischer Ebene never ever kontrollieren können.

Verwaltung
Hier liegen die springende Punkte, die das Ganze zum Zensurinstrument machen:
1. Die gesperrten Inhalte stehen auf einer Liste, die das BKA direkt und ohne Prüfungsinstanz erstellt und die die Provider möglichst ohne sie anzuschauen zu installieren haben. Es entscheidet kein Richter über den Inhalt, es überprüft keine unabhängige Institution über die Rechtmäßigkeit, es gibt keine Regelung, wie Adressen überhaupt wieder von der Liste gelöscht werden könnten. Die Polizei, die Verbrecher verfolgt, bestimmt, welcher Wunsch nach welcher Information ein Verbrechen ist. Vorab zu definieren, was ein Verbrechen ist und hinterher darüber zu entscheiden, ob ein Verbrechen begangen wurde ist aber nicht Aufgabe der Polizei.
2. Die Liste ist geheim. So lange diese Liste nicht in die Öffentlichkeit gerät kann alles drinstehen und nichts davon muss gerechtfertigt werden. Wer das in Frage stellt wird zum Verdächtigen. Wie Zensur in Reinform eben funktioniert.
3. Der Gesetzentwurf ist schwammig genug, daß das BKA im Prinzip alles in die Liste setzen kann. Da im Web jeder Inhalt nur einen Klick weiter vom letzten entfernt ist und das Gesetz möchte, daß auch “mittelbare” Seiten gesperrt werden können, kann somit de facto auch jede Seite gesperrt werden.
4. Das System soll die direkte Verfolgung von Zugriffen erlauben. es wird nicht nur gesperrt, sondern es kann auch nachgeschaut werden, wer sich die gesperrten Seiten ansehen will. Dies kann dann Anlass für verdeckte Überwachungen, Hausdurchsuchungen und andere existenzbedrohende Vorgänge sein.
Die Staatsanwälte dieses Landes üben ja seit einiger Zeit kräftig an der Vorverurteilungsfront, indem Sie inzwischen gerne mal Pressemitteilungen über eingeleitete Verfahren rausgeben und die Presse direkt zu möglichst spektakulär und öffentlichkeitswirksam inszenierten Verhaftungen mitnehmen (Zumwinkel, Tauss, Frau B.).

Psychologie
Womit wir schon beim gewünschten Effekt von Zensur sind: Die Einführung der Schere im Kopf. Die wirksame Selbstzensur, weil man nicht weiß, was eventuell passiert, wenn man zu laut und deutlich Kritik äußert. Die Geheimhaltung der Sperrliste und ihre völlige Unverbindlichkeit durch das Fehlen jeglicher Kontolle ist ein bewußt eingesetzes Instrument, um Verunsicherung zu erzeugen.
Ein anderes ist die Verknüpfung mit dem Thema Kinderpornografie, womit wir wieder am Beginn dieses Artikels wären. Man weiß ja inzwischen, daß auch nur der leiseste Ruch, man könnte eventuell irgendwas mit Kindesmissbrauch und Pädophilen zu tun haben, die Existenz vernichten kann, selbst wenn hinterher rauskommt, daß tatsächlich nichts an den Vorwürfen dran war. Wie nahezu generell nichts rauskommt. Das ist ein so extrem starkes und wirksames Druckmittel, was natürlich beispielsweise ein Herr Gorny sofort erkennt, weil sein Versuch, diese Schere im Kopf einzuführen (durch den Versuch, Filesharing als schreckliches Verbrechen zu diskriminieren), wirkungslos blieb und er sich nun an den besser funktionierenden Trigger dranhängt (indem er Urheberrechtsverletzung mit Kindesmissbrauch gleichsetzt).

Die Justizministerin gibt dann noch Tipps in die richtigen Richtungen, die natürlich prompt reagieren. Überhaupt, das mal ganz nebenbei, finde ich es immer wieder seltsam, daß Frau Zypries immer wieder als Warnerin vermittelt wird. Dabei war - so sagt sie zumindest - sie es, die den Gesetzentwurf gegenüber dem Vorabvertrag von Frau von der Leyen verschärfen ließ und dieser nun schon den Zugriff auf Stopp-Seiten verfolgen lassen will.

Um die Frage zu beantworten, warum und wann es in einer Gesellschaft überhaupt dazu kommen kann, daß ein Teil davon meint, einen solchen Eingriff vornehmen zu müssen und der andere Teil (zu dem ich u.a. mich zähle) darin ein so massives Unrecht sieht, das es zu bekämpfen gilt, kann man sich bitte den Artikel “Kampf der Kulturen” drüben bei netzpolitik.org durchlesen.

(via Nerdcore)


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Delicious links for 2009-04-22

Zuviel 2.0

Habe mich entschieden, erstmal einen Gang 2.0 runterzuschalten und mich auf das wichtigste zu beschränken. Das überfordert doch auf Dauer ein wenig und ist ein ziemlicher Zeitkiller. Und so leid es mir tut, darunter muss jetzt auch mein Twitter-Account leiden. Den habe ich zwar schon etwas länger vernachlässigt, aber jetzt ist es offiziell. Bleiben noch die anderen Dinge, welche rechts hier im Blog stehen - und eben mein Blog, der bleibt natürlich am Leben. Facebook, GReader, Delicious und YouTube sind also noch übrig, wobei ich letzteres ja nur mit Favoriten fülle, statt selbst hochzuladen. Ach und Dopplr, aber das ist ja nix zeitraubendes. Also eigentlich fast alles Zeugs, wo ich eh die ganze Zeit rumsurfe und nur mal eben auf “Fav” klicken muss.

Immer noch recht viel, aber Fakt ist, ich werde nicht mehr hinter all dem neuen tollen Web 2.0 Kram her rennen (sorry Felix!), mich überall registrieren und dann enttäuscht den Rücken kehren. Diese ganze 2.0-Welt sollte eigentlich das reale Leben erleichtern und alle ein wenig näher zusammenrücken lassen. Führt aber im Endeffekt (bei mir) eher dazu, dass ich gar keine Zeit/Motivation mehr habe, Dinge zu erleben, die ich dann den Menschen mitteilen kann, welche sich dafür eh nicht interessieren. Irgendwie so halt.

Mein Google Reader wird demnächst auch nochmal stark ausgemistet (doof nur, dass durch gestrige Aktion jetzt soviel Neues dazugekommen ist!), damit ich am Tag, wenn möglich, nicht mehr als 200 Einträge habe.

YouTube ist natürlich immer noch ein verdammter Zeitkiller, aber das geht nicht anders. Ich liebe bewegte Bilder einfach zu sehr. Mittlerweile suche und schaue ich aber gezielter.

Facebook hält mich nicht so sehr auf, da gibts für mich einfach nicht soviel zu tun. Gelegentlich mal wat posten, blöde Quize spielen (und blöde Ergebnisse bekommen), der Rest streamt sich von selbst da rein. Facebook rockt aber schon irgendwie.

Und was bedeutet das alles für diesen Blog? Nix. Nur die sinnlose Twitter-Timeline ist verschwunden.

Fin.*

(*wieder so ein Ende ohne Finale. hihi.)


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Zum Thema Herz für Blogs nochmal

Bei dieser Aktion sollten Blogger ihre Lieblingsblogs vorstellen. Soweit so gut, es gab ja auch viele Teilnehmer. Jetzt dachten sich aber ein paar Leute, sie kopieren einfach mal die komplette (!) Trackback-Liste von StyleSpion, um quasi die Teilnehmer aufzulisten. Auf den ersten Blick vielleicht nett gemeint, andererseits HUMBUG!

  1. Wer die Trackbacks lesen will, soll gefälligst an der Quelle gucken.
  2. Die Liste ist verdammt lang und hat nichts, aber auch garnichts in einem Blogpost zu suchen.
  3. Wenn bei mir ein Trackback auftaucht, dann will ich mich freuen und nicht nachher feststellen, dass ich nur zufällig verlinkt wurde. Meine Meinung. Ego und so.

Gerade vorgestern hatte ich mir gedacht, ich deaktiviere mal freundlicherweise das “nofollow” in den Kommentaren. Da ich sowas aber nicht unterstütze mach ich das nun wieder aus. Habt ihr nun davon.


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Ein ♥ für Blogs

ein-herz-fuer-blogsDer StyleSpion hat vorgeschlagen, dass wir Blogger mal alle die Werbetrommel rühren und unsere (deutschen) Lieblingsblogs heute vorstellen. Schöne Idee. Dann mal los:

gerdbrunzema
Erzählt von unglaublich tollen Dingen im Internetz, von Kunst, seinen Kinners und gibt viele sehr gute Musiktipps. Und das in einer supersympatischen Schreibe.

Das kleine Muc
Ein Redakteur vom bekannten Spielemagazin GameStar, wo ich jahrelang einer von vielen zahlenden (!) Forumnerds und auch Abonennten war. Mittlerweile spiel ich nicht mehr soviel, aber zum Glück schreiben manche der Redis auch in Blogs über andere Dinge (und Spiele). Einer davon am Lustigsten. Das ist der Muc.

Kaliban
Ok hier noch der Ex-Chefredi von GameStar. Er ist Profiblogger und weiß wie man die Leser auf liebevolle Art an der Stange hält. Sein Blog ist auch schon etwas bekannter, besonders seit er bei Ehrensenf erwähnt wurde, wegen den tollen Links und so, die übrigens wirklich toll sind.

Nothing for Ungood
Ich lese immer gerne von Menschen aus anderen Ländern, die mal in Deutschland waren. Der hier ist US-Amerikaner und lebt seit einiger Zeit in Deutschland. Darüber berichtet er. Nicht nur die üblichen Klischees, sondern auch andere Besonderheiten. In Englisch zwar, aber ich denke das passt hier trotzdem ganz gut. Leider kommt in letzter Zeit nicht mehr viel neues, aber man kann ja zumindest mal das Archiv begutachten.

tod eines zu mittag speisenden
Immer wieder lesenswerte Kurzgeschichten mit einem ganz eigenartigen Humor und einer Schreibe, die man am ehesten mit der von Douglas Adams vergleichen könnte.

Felix’ Blog
Das ist einer aus meinem Stammforum. Im Moment machen dort mal wieder alle einen eigenen Blog auf, aber nur wenige schreiben auch regelmäßig. Der Felix tut das und zeigt auch gelegentlich mal eins seiner schicken Fotos.

Fontblog
Der Blog vom Herrn Siebert vom FontShop. Alle die sich für Typografie und Design im Allgemeinen interessieren, kommen am Fontblog eigentlich nicht vorbei. Kennt ihr dann aber eh schon.

Fikkis Geoblog
Wer überhaupt nichts mit Geocaching anfangen kann, der hat da auch nichts zu suchen. Alle anderen schon. Fikki ist ein Stofftier, das cachen lässt und in Köln lebt. Mehrwert gibts auch dazu.

So, mehr fällt mir jetzt spontan nicht ein. Nerdcore muss man ja nicht groß erwähnen, oder? Ich wünsche frohes Lesen!


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Delicious links for 2009-04-19